Sektionsfahrt Arco September  2014

Liebes Mitglied, dieser Text ist ein Gemeinschaftsprojekt der Teilnehmer bzw. der teilnehmenden Familien über unsere Sektionsfahrt vom 06. bis zum 13. September in das geniale Klettergebiet nach Arco am Gardasee und erzält einige, aber nicht alle Unternehmungen dieser ereignisreichen Woche.

Insgesamt waren wir mit 34 Kindern und Erwachsenen da, die sich vor Ort auf dem Campingplatz getroffen haben. Durch die nebenan gerade stattfindenden Rockmasters haben wir uns nicht stören lassen. Während dem Aufstellen der Zelte und Beziehen der Holzbungalows lief nebenher der Begrüßungsmarathon ab. Die meisten Teilnehmer kannten sich schon untereinander.

Am Sonntag (1. Tag) brach eine kleinere Gruppe mit Peter zu dem Klettersteig am Colodri gleich hinter dem Campingplatz auf. Ohne große Schwierigkeit stiegen wir auf, aber geschwitzt haben wir ordentlich, denn der gesamte Klettersteig lag in der Sonne. Oben angekommen liefen wir über das Gipfelkreuz zu dem Rest der Truppe, die schon fleißig beim Klettern an der Muro dell’Asino waren. Obwohl dort sehr viel los war, kam doch jeder einmal zum Klettern und wir beendeten den Tag mit dem Abstieg nach Arco und einem leckeren Eis.

Aufgrund verschiedener Empfehlungen sind wir in einer bunt gemischten Gruppe von 10 Personen am Montag von Biacesa aus über die Klettersteige Via Ferrata Cima Capi und Via Ferrata Fausto Susatti zum Cima Rocca gewandert. Beim Aufstieg allein sahen wir jede Menge wilde Alpenveilchen und weitere botanische Besonderheiten. Auch jeder Steig hatte seine Besonderheit. Entweder war es die herrliche Aussicht auf den Gardasee und ins Ledro-Tal oder es waren die alten Tunnel- und Befestigungsanlagen aus dem ersten Weltkrieg, die einen die damalige Zeit erahnen lassen konnten. Es war ganz schön unheimlich, als wir mitten im längsten Tunnel alle Lampen ausgeschaltet haben und die eigene Hand vor Augen nicht mehr sehen konnten. Allerdings war die Tour auch anstrengend, da wir ca. 7h unterwegs waren. Ein Eis hatten wir uns abends wirklich verdient!

Eine kleine Klettertruppe (Joachim, Silke, Miriam, Martin, Elke, Stefan und seine Mädels) hat sich am Montag auf den Weg zu dem etwas versteckten, aber sehr schönen Kletterfelsen La Cosina aufgemacht. Da Silke und Joachim den Weg kannten, mussten wir nicht suchen, sondern konnten direkt hinfahren/-laufen und gleich mit Klettern loslegen. Für Anfänger ein wunderbarer Fels zum Üben und Lernen, aber auch die Kletterprofis hatten ihren Spaß. Vor dem Fels ist eine kleine Wiese, die für die Mädels zum Spielen bzw. auch schön für eine kleine Brotzeit war. An diesem Tag hatten wir viel vor, denn nach ein paar Stunden am Fels sind wir noch zu dem Klettersteig Rio Sallagoni in der Schlucht bei der Burg Drena aufgebrochen. Ein landschaftlich sehr schöner Klettersteig, denn es geht in einer mal sehr engen, mal etwas weiteren Schlucht dem Bach/Flusslauf folgend die Schlucht hinauf. Zwischendurch Farne und Kletterpflanzen, die einen in eine andere Zeitepoche zurückversetzen. Dinos haben wir aber dennoch keine gesehen, auch wenn die Umgebung gepasst hätte! Am spannendsten waren die Seilbrücken und dann der Schluss des Klettersteiges als wir etwas abenteuerlich ohne Sicherung über Felsen und Steine im Bach weitergehen mussten. Hört sich gefährlich an, war´s aber nicht, schlimmstenfalls hat man nasse Füße bekommen.

Am Mittwoch sind wir zu viert Richtung Dro aufgebrochen, Joachim, Silke, Miriam und ich (Martin) auf dem Weg zu einer 4 Seillängen Tour. Die Tour liegt in einem Klettergebiet mit dem Namen „Sherwood Forrest“ und hat den stolzen Namen „Little John“. Der Name war auch Programm, den Little John hat sich gut vor uns versteckt und uns so eine schweißtreibende Suchaktion zum Einstieg geschenkt. Die Anstrengung wurde mit 2 gut gesicherten und schönen Seillängen belohnt mit Blick auf Dro und die gegenüber liegende Burg Drena. Ab der dritten Seillänge war alpines Wiesengehen angesagt mit vereinzelten Boulderblöcken für die ambitionierteren Mehrseilgeher 😉 unter uns. Auf dem Rückweg hatte die Tour dann noch eine ganz besondere Belohnung für uns – frische Feigen vom Baum.

Wir Nichtkletterer Stefan, Jochen, Andreas und Sabine (Jo hatte Kinderprogramm) erkundeten am Montag die Marroche-Trails, die nördlich von Arco liegen. Schöne Trails, geschmeidige Up- und Downhills und letztendlich eine verdiente Pause in einem herrlichen Biergarten oberhalb von Drena machten uns Lust auf mehr. Jo fand, später in der Woche, auf seiner Tremalzo-Tour in einer Hütte von Vogelbeobachtern Schutz vor Hagel und Gewitter. Zur gleichen Zeit stürzten sich Maya, Malina und Isabella mutig und bei strahlendem Sonnenschein in die Strömung der Sarca.

Am Dienstag machte sich eine größere Gruppe (Mutter-Kind) unter Leitung von Heike und Sandra auf zum Bellevue Felsen bei Nago-Torbole. Heute war das Finden des Felsens gar nicht so einfach und wir brauchten einige Zeit bis wir ihn endlich gefunden hatten. Das Klettern dort mit einem herrlichen Blick auf den Gardasee hat uns aber sehr schnell entschädigt und wir hatten alle viel Freude und viele Erfolgserlebnisse beim Klettern.

Am Mittwoch machte sich nochmal eine Gruppe auf, um das gleiche Programm wie die Truppe vom Montag zu unternehmen (La Cosina und Klettersteig Rio Sallagoni). Auch diesmal eine gelungene Kombination für alle.

Am letzten Tag unserer Gemeinschaftsfahrt machten sich Miri, Martin, Sandra, Heike sowie Joachim und ich (Silke) auf den Weg zu einem super-versteckten Kletterfelsen hinter dem Tunnel zum Lago di Ledro – Regina del Lago. Am Tag zuvor waren wir 90 Minuten umhergeirrt ohne den Fels zu finden der gut versteckt im Wald liegt. Beim Aufstieg wird man mit einem herrlichen Blick auf den Gardasee belohnt, bevor man bereits auf dem Weg zum Wandfuß ein paar Klettereien zu bewältigen hat. Während die gut abgesicherten, langen und spannenden Routen in der Sonne liegen, darf der Sicherer im kühlen Schatten der Bäume seinem Kletterpartner zusehen und ihn anspornen.

Holger und Sandra machten sich an einem Tag bereit für eine MTB-Tour zum Lago di Ledro. Voller Vorfreude ging’s nach dem Frühstück gleich los. Zum Aufwärmen hatten wir dann auch sofort ein paar schöne Höhenmeter auf den Serpentinen zu bewältigen. Schwitzend stellten wir aber irgendwann fest, dass wir leider eine falsche Abzweigung genommen hatten und in Wahrheit nun Richtung Lago di Tenno fuhren. Also kurze Absprache und zurück ging’s im Eiltempo die Serpentinenstraße wieder runter. Besonders Holger liebte die Geschwindigkeit und musste dann unten erst mal auf Sandra warten – Klischee erfüllt: Mann voraus und Frau hinten nach 😉
Dann machten wir uns auf den richtigen Weg und wurden mit einem wunderschönen Trail belohnt. Schotterwege, alte Tunnel und traumhafte Ausblicke auf den Gardasee versüßten uns die lange und steile Anfahrt. Oben angekommen wurden wir vom Lago di Ledro begrüßt. Fix und alle kamen wir am Ufer an, wo wir uns mit Heike trafen. Als Belohnung gönnten wir uns alle gemeinsam guten Kaffee, leckeres Tiramisu oder Apfelstrudel und genossen den Ausblick auf den See. Kaum aufgesattelt für den Rückweg, war Holger schon wieder im Vollspeedmodus und schürte voraus. Natürlich geht die Rückfahrt ja immer schneller und man hat dabei doch glatt schon wieder vergessen, welche Qualen man noch kurz zuvor gelitten hat.
Glücklich, ausgepowert und zufrieden kamen wir schließlich gemeinsam auf dem Zeltplatz wieder an. Für mich persönlich eine sehr schöne Genusstour, die ich mit Sicherheit noch einmal wiederholen werde.
Vielen Dank auch noch Mal an Andreas und Ulla Popp, die so nett waren mir ihre Fahrradausrüstung zu leihen, denn sonst hätte ich diese schöne Tour nicht mitmachen können.

Michaela, Robert, Isabella, Joe, Sabine, Peter, Andreas, Ulla, Lisa, Andreas, Jana, Joachim, Silke, Heike, Holger, Frank, Stefanie, Lisa, Julian,  Anna-Lena, Julian, Anja, Sandra, Martin, Miriam, Stefan, Maya, Malina, Elke, Jochen, Stefan, Claudia, Silke, Tom