Bergtour durch die Stubaier Alpen 2013
Bergtour durch die Stubaier Alpen
Samstag 24.08. – Freitag 30.08. 2013
Nach pünktlichem Eintreffen und Feststellen der Vollzähligkeit am Hbf SW ging es ab Würzburg mittels ICE bis München und dann nach Umsteigen in Rosenheim und Kufstein bis Innsbruck. Wo wir für die letzte Etappe nach Sellrain in den Postbus stiegen. Von dort stiegen wir in 3,5 Stunden zur Potsdamer Hütte auf. Ein kurzer Aufenthalt im Bergheim verzögerte die Ankunft um 30 Minuten, sodass wir dort bei strömenden Regen einrückten. Nach gemütlichem Abendessen (nur zwei Essen zur Auswahl) und anschließender Schafkopfrunde wurde es schon Zeit fürs Matratzenlager.
Der nächste Morgen begrüßte uns mit Dauerregen und Nebelschwaden, an weiteren Aufstieg war erst mal nicht zu denken. Nach kurzer Diskussion entschied man sich für Abstieg ins Tal, was bei nunmehr abnehmendem Niederschlag auch zügig von statten ging. Anschließend erfolgte Wiederaufstieg nach Praxma. Im Hotel Alpengasthof erwarteten uns Sauna, Infrarotkabine, hervorragendes Essen und ein Deluxefrühstück.
Am Montag nahmen wir dann mit dem Höhenweg zum Westfalenhaus den ersten Gipfel in Angriff. Dabei zeigte es sich, dass eine passende Karte zur Orientierung, wie schon am Vortag, sicherlich hilfreich gewesen wäre, denn teilweise zäher Nebel erschwerte die Orientierung nachhaltig. Nach Überschreiten eines Grates tauchte dann, zu unser aller Überraschung, urplötzlich das Westfalenhaus in der Senke vor uns auf. Der Hüttenwirt Rinaldo bekochte uns ganz vorzüglich und so ließen wir den Abend bei gemeinschaftlichem Singen ausklingen.
Dienstagmorgen war es plötzlich einmal trocken und wir machten uns über das Winnebachjoch in Richtung Winnebachseehütte auf. Bei der Brotzeit oben auf der Höhe hatten wir etwas Schneegestöber als Vorgeschmack auf die nächsten Tage. Kurz nach Mittag checkten wir dort ein und nach kurzer Erholungsphase beschloss der Hochalpintrupp noch auf den Gänsekragen zusteigen, was natürlich sehr viel Kraft und Geduld kostete, die avisierte phantastische Rundumsicht blieb uns jedoch wegen Dauerregens und Hochnebel versagt. Die Jäger, die wir schon beim Abstieg getroffen haben feierten inzwischen am Nebentisch recht lautstark und promillegetränkt ihre Gams und die zwei erlegten Murmeltier, wobei sie mit ihrem Jägerlatein einige Bergkameraden kräftig auf den Arm nahmen.
Den Mittwoch ließen wir zunächst ruhig angehen. Strömender Dauerregen und die Wetterprognose des Hüttenwirts (mittags wird’s weniger) nutzten die Schafkopfrunde zu einem Morgenzock, ehe wir schließlich um halb 12 immer noch im Regen Richtung Schweinfurter Hütte aufbrachen. Nach Schweiß treibendem Anstieg fanden wir uns bei eisiger Kälte in bis zu 30 cm hohem Schnee. Die Vorhut verlor, wegen der schneebedeckten Markierungen den Hauptweg, ehe Wolfgang die Führung übernahm und aufgrund seiner Ortskenntnisse alle Teilnehmer sicher talwärts zur Schweinfurter Hütte lotste. Die inzwischen übliche Abendgestaltung, Schafkopf vor dem Essen und Singen danach, hatte sich mittlerweile eingespielt und wurde auch heute wieder erfolgreich praktiziert.
Der Donnerstag verlangte vom Team eine grundsätzliche Entscheidung hinsichtlich des weiteren Wegverlaufes. Das Absinken der Schneefallgrenze auf 2700m machte den Plan zunichte über den W. Oltrogge zur Bielefelder zu marschieren und so wurde fast einstimmig beschlossen über die Finstertaler Scharte zur Dortmunder Hütte zu wandern. Zum ersten Mal seit dem Start zeigte sich die Sonne, die mit zunehmender Höhe an Intensität gewann, sodass wir uns bei der Brotzeit nicht mehr einpacken mussten. Nach flottem Aufstieg, und in Anbetracht des prächtigen Wetters stieg die Mehrheit noch auf die Kraspesspitze, wo natürlich wieder reichlich Schnee lag. Dann ging es immer abwärts durch Geröllhalden und schließlich am Speichersee entlang bis Kühtai und zur Dortmunder Hütte, auf deren Terrasse wir jetzt endlich im strahlenden Sonnenschein unser verdientes Bier, Radler oder was auch immer tranken. Das Essen war auch hier, wie eigentlich fast immer, gut und reichlich. (Rinaldo, der Hüttenwirt des Westfalenhauses, meinte hierzu: „Du bist auf einer Alpenvereinshütte und nicht in einem drei Sterne Restaurant!“) Zum Auslaufen spazierten wir abends noch durch den Ort, was dann doch ziemlich ernüchternd war, fast alle Lokalitäten waren zu. (Hier gibt’s nur Wintersport) Nach einem gemütlichem Abend starteten wir per Postbus wieder Richtung Innsbruck, dabei ging es recht kurzweilig zu, da anscheinend an diesem Tag in Kühtai ein großes Vespa- und Oldtimertreffen stattfand, bei der Abfahrt bis Sellrain gab es deshalb allerhand Exoten zu bestaunen.
Die Heimfahrt war, wie schon die Hinfahrt, völlig problemlos. Ein Dank hier noch an Wolfgang Hugo, der das ganze organisiert hat und durch seine ruhige und souveräne Art sicherlich maßgeblich zum Erfolg dieses Trips beigetragen hat.
Fazit: | Viel Spaß |
Wandern bei jedem Wetter | |
Tolle Gipfel | |
Nie verlaufen | |
Nie verfahren | |
Vollzählig ohne Verluste an Personal | |
und Material | |
Wieder in SW aufgeschlagen |