Rede O.Schramm 20-Jahre Freitagswanderer
Freitagswanderer feiern ihr 20-jähriges Bestehen auf der Haselstaude
Otto Schramm erinnerte in seiner Rede am 23. August an die zurückliegende Zeit:
Was Alex Götz am 15. Oktober 1993 innerhalb der Alpenvereins-Sektion Schweinfurt ins Leben gerufen hat, das ist zu einem beliebten Aktivposten der Sektion geworden: die Seniorengruppe „Die Freitagswanderer“. Heuer sind es bereits 20 Jahre nach der Gründung. Nunmehr jeden Freitag, mit Ausnahme einiger weniger Freitage im Winterhalbjahr, werden Tageswanderungen von „altersgerechten“ 12 bis 16 km Länge im Wechsel mit Halbtagswanderungen von ca. 8 km Länge durchgeführt, im Sommerhalbjahr (d.h. wenn die Tagestemperaturen höher als 10° C liegen) kommen im Wechsel mit den Wanderungen Fahrradtouren von 40 bis 60 km dazu.
Mit ca. 50 Tagen im Jahr ergibt sich ein sehr umfangreiches Programm. Weil das einer allein kaum aufrecht erhalten kann (Rolf Reder hat die Gruppe nach dem Tod von Alex noch einige Jahre lang allein weitergeführt), hat sich zu Beginn des Jahres 2011 eine „Drei-Männer-Führung“ gegründet: Alfred Derleth ist der „Wanderwart“, Otto Schramm ist der „Radtourenwart“ und Werner Manger ist eine Unterstützung auf beiden Gebieten neben seiner Funktion im Beirat und damit ein Bindeglied zum Vorstand. Hinzu kommen verschiedene erprobte Freitagswanderer, die sich z.B. in den Hassbergen, im Steigerwald, in der Rhön oder an der Mainschleife auskennen und in ihrem „Spezialgebiet“ Touren anbieten und durchführen, sodass die Belastung der Dreier-Gruppe sich in Grenzen hält.
Für das gute Gelingen der einzelnen Ausflüge müssen immer zuerst ein paar organisatorische Fragen geklärt werden, z.B.:
- Welche Landschaft in der näheren oder auch weiteren Umgebung bietet zu welcher Jahreszeit den besten Anreiz für eine Wanderung? Welche Blumen blühen gerade?
- Geht der gewählte Weg nicht zu lange über Asphaltuntergrund, sondern eher über Premium-Wiesenwege?
- Ist das Gasthaus geeignet für die Mittagsrast der Gruppe? Qualität und Preiswürdigkeit der Speisen spielen eine wesentliche Rolle für die Beurteilung der gesamten Wanderung.
- Ist die gewählte Route für eine Radtour nicht zu lang und hat sie nicht zu viele Steigungen?
Die bemerkenswerte aktive Mithilfe vieler Gruppenmitglieder erklärt sich aus der Tatsache, dass unter den Teilnehmern das richtige Wir-Gefühl herrscht und dass sie diesen Zusammenhalt bewahren wollen. Der Freitagstermin wird von vielen bewusst freigehalten von anderen Verpflichtungen.
Die Information zu den Freitagstouren findet man immer mittwochs im Schweinfurter Teil der beiden Tageszeitungen unter „Termine – Vereine“ und da unter „Alpenverein Freitagswanderer“.
Welche Gründe nennen die Freitagswanderer für die Beliebtheit der Freitagstouren?
- Auch wenn der Wetterbericht nicht gerade günstig ausfällt, schreckt das die wenigsten ab, weil sie etwas für ihre Gesundheit tun wollen. Bei trübem oder kaltem Wetter ist Laufen, so empfinden das viele, immer noch besser als daheim sitzen zu bleiben.
- Durch einzelne Experten in der Gruppe, seien es Pflanzenkenntnisse oder heimatkundliche Hinweise, lernt man immer wieder etwas dazu: Man betreibt Heimatkunde an Ort und Stelle.
- Man läuft meistens nicht für sich, sondern kommt mit allerhand Leuten ins Gespräch. Diese Gespräche sind manchmal so intensiv, dass der eine oder andere gar nicht mehr weiß, wo genau er gewesen ist. Zu dem Zweck werden ziemlich regelmäßig Gruppenfotos gemacht, die bei manchen schon ein eigenes Album füllen und der Erinnerung nachhelfen.
- Wenigstens an einem Tag in der Woche muss man sich nicht selbst ums Essen kümmern und kann bestellen, was sonst zu Hause nicht auf den Tisch kommt. Und Geschirrspülen fällt auch weg.
- Man weiß zu schätzen, dass auch auf schwächere Wanderer Rücksicht genommen wird und keine Hochleistungsrenner das Tempo vorgeben.
- Hundebesitzer verschaffen ihren Vierbeinern einen richtig ermüdenden Auslauf auf diesen Wanderungen.
- Und einer hat sogar festgestellt, dass der Freitag eben sein freier Tag in der Woche ist, den er frei von anderen Terminen und häuslichen Pflichten aller Art verbringen kann.
August 2013
Otto Schramm