Wanderung nach Vierzehnheiligen April 2015
Wanderung nach Vierzehnheiligen
Zwanzig gut gelaunte Wanderer folgen der Einladung der Wandergruppe des Alpenvereins und treffen sich am Ostermontag zu früher Stunde am Schweinfurter Hauptbahnhof. Ziel ist die Basilika Vierzehnheiligen. Beim Warten auf die Ankunft des Zuges beginnen die ersten angeregten Gespräche. Wolfgang Hugo, unser Wanderführer, verteidigt seinen Platz vor dem Ticketautomaten und hält dabei nach Neuangekommenen Ausschau. Er weiß schließlich nie genau, wie viele Teilnehmer erscheinen werden. So hastet er denn auch als Letzter auf den Bahnsteig, während der Zug schon einfährt. Er quittiert unsere aufgeregten Zurufe aber nur mit einem gelassenen Lächeln. In Bamberg ist die Zugfahrt zu Ende, denn wir müssen wegen Gleisbauarbeiten, um nach Lichtenfels zu kommen, in einen Bahnbus umsteigen. Doch auch das klappt hervorragend und wir stehen bald vor dem Rathaus in der Deutschen Korbstadt Lichtenfels. Hier treffen wir auf den „Größten Präsentkorb der Welt“, gefüllt mit einem farbenprächtigen Arrangement aus Frühlingsblumen. Gegenüber der Kirche stößt man auf das Tümpelschöpfer-Denkmal, dessen geschichtlichen Ursprung uns Wolfgang erzählt:
Im 30-jährigen Krieg versenkten die Lichtenfelser ihre Finanzkasse in einem Tümpel, um sie vor dem Feind zu retten. Als sie die Truhe später bergen wollten, war sie unauffindbar. Der Sage nach versuchten die Bürger den Teich leer zu schöpfen, um das kostbare Gut zu retten. Vergeblich! Der Spitzname Tümpelschöpfer“ dagegen blieb den Lichtenfelsern bis heute erhalten.
Vor den Toren von Lichtenfels liegt das berühmte „fränkische Dreigestirn“ – der Staffelberg, Kloster Banz und die Basilika Vierzehnheiligen. Zunächst wird jedoch die „Hohe Eller“ erstiegen. Die Jacken werden geöffnet und heimlich wischen sich einige die ersten Schweißtropfen von der Stirn. Oben angekommen, werden wir mit einer Rast und einer wunderbaren Aussicht belohnt. Vor uns liegt das Maintal, links die Haßberge, rechts der Frankenwald. In geringer Entfernung grüßen uns bereits die Türme der Basilika, am Horizont ist die Veste Coburg zu erkennen. Es versteht sich von selbst, dass wir an diesem wunderschönen Ort das Frankenlied anstimmen.
In Vierzehnheiligen gönnt uns die fortgeschrittene Zeit nur einen kurzen Aufenthalt. Nach einem kurzen Anstieg wandert ein Teil der Gruppe direkt zum Staffelberg, die anderen nehmen den Weg über den Alten Staffelberg. An der Adelgundis-Kapelle entscheiden sich einige, den Weg über den Nordgipfel des Staffelbergs zu nehmen, um dann eiligen Schrittes den letzten Abstieg nach Loffeld zu bewältigen, wo der Rest der Gruppe schon ungeduldig im „Bierstübla“ wartet. Es ist schließlich schon 14:00 Uhr und die leeren Mägen melden sich knurrend. Wir sind angemeldet, so dass das Essen nicht lange auf sich warten lässt. Besonders gut mundet den meisten das dunkle „Staffelbräu“. Danach fällt es uns doch etwas schwer, die letzte Strecke zum Bahnhof nach Bad Staffelstein anzugehen. Aber bald haben alle wieder ihren Laufrhythmus erreicht und wir werden von Wolfgang ob unseres Lauftempos gelobt. Dank unseres ortskundigen Führers treffen wir gerade noch rechtzeitig am Bahnhof ein und sitzen bereits fünf Minuten später im Zug.
Wie üblich bei der Wandergruppe des Alpenvereins singen wir bei der Ankunft am Schweinfurter Hauptbahnhof zu unserer Freude und für die Ohren der staunenden Bahngäste noch zwei Abschiedslieder. Damit klingt diese wunderschöne Wanderung aus.
Karin Speidel